Kinder in Not

Wasser

Wasser, Ernährung, Schule und Ausbildung, Gesundheit und Förderung für Mütter sind Grundbedürfnisse, die das Schweizerische Hilfswerk KINDER IN NOT in Afrika und Haïti decken will. Kinder und Frauen stehen jeweils im Mitelpunkt. 

Wir ermöglichen den Bau von Brunnen und sorgen für sauberes Wasser. Für drei Viertel der Menschheit ist sauberes Wasser ein Luxus. Täglich sterben 4'000 Kinden an den folgen von verschmutztem Trinkwasser.

Afrika, insbesondere die Länder der Sahelzone, leiden oft unter Dürren. Dann geht die Ernte ein, Vieh findet kein Weideland mehr, und das ohnehin knappe saubere Trinkwasser fällt für viele Menschen fast ganz aus. Frauen und grössere Kinder, zu deren Aufgaben es gehört, Wasser zu beschaffen, müssen dann noch weiter gehen, um zu einer Quelle, zu einem Brunnen zu gelangen. Oft legen sie dafür viele Kilometer zu Fuss zurück, manchmal nachts schon, damit sie morgens ihre Familien mit Wasser versorgen können. Verschmutztes Wasser birgt ein enormes Risiko. Es trägt Keime, die Cholera, Durchfallerkrankungen oder Infektionen auslösen. 

Wasserversorgung ist bei KINDER IN NOT ein zentrales Anliegen. Brunnenbau, Bewässerungseinrichtungen, aber auch der Umgang mit sauberem Wasser und das Einhalten von hygienischen Standards haben bei vielen Projekten oberste Priorität. Auch beim Bau von Schulen und Gesundheitszentren kommt den Wasserstellen und sanitären Einrichtungen besondere Bedeutung zu.

Kinder in Not

Ernährung

Wir erstellen Getreidemühlen und informieren über technische Optimierungen. Etwa 690 Millionen Menschen weltweit hungern, viele davon Kinder. Alle 10 Sekunden stirbt ein Kind unter 5 Jahren an den Folgen von Hunger. 191 Millionen Kinder unter 5 Jahren, also etwa ein Viertel, sind als Folge von Mangelernährung unterentwickelt. 

Hunger hat viele Gesichter: von akutem Nahrungsmittelmangel bis zur permanenten Mangelernährung, die vor allem bei Kindern zu dauerhafter Schwäche und Anfälligkeit für Krankheiten bis zu rückständiger geistiger Entwicklung führt.

Anders als Nothilfe-Organisationen, die im Moment einer Katastrophe handeln und Menschen sofort mit Überlebensnotwenigem versorgen, setzt KINDER IN NOT auf langfristige Projekte. Sicherung der Nahrung, Vergrösserung der Reserven, verbessertes Einkommen durch neue, oft ausserhalb der Landwirtschaft betriebene Tätigkeiten, sind dabei die wichtigsten Ziele.

KINDER IN NOT baut deshalb Ernährungszentren, installiert Getreidemühlen, um die Mütter zu entlasten, bietet Schulungen an, um neue Impulse und Techniken vorzustellen oder bisherige Verfahren zu optimieren. 

Kinder in Not

Schule und Ausbildung

Wir bauen Schulen für Kinder. Viele Kinder haben keine Möglichkeit zur Schule zu gehen. Viele Erwachsene sind mit Lesen und Schreiben zu wenig vertraut, um im Alltag zu lernen, zu verstehen und zu kommunizieren.

Entwicklung hängt zu einem wesentlichen Teil von der Alphabetisierung und Bildung der Bevölkerung ab. Wo Hunger und Armut besiegt werden sollen, müssen Kinder erst in die Schule gehen können. Doch wo Hunger und Armut herrschen, fehlt oft das Schulgeld dafür, sind Kinder mit der Nahrungsbeschaffung zu beschäftigt, müssen Geld verdienen oder landen aus purer Not auf der Strasse. Nicht jedes Dorf ist an eine erreichbare Schule angeschlossen, und nicht jede Schule kann beliebig viele Kinder aufnehmen.

Der Alphabetisierungsgrad der Frauen ist vor allem in Afrika niedriger als bei den Männern. Ihnen und ihren Kindern ist oftmals der Zugang zu Schulen verwehrt. Aber Frauen sind für ihre Kinder und deren Entwicklung verantwortlich.

KINDER IN NOT setzt sich seit seiner Gründung dafür ein, Schulen zu bauen. Weil Schulen nur unter Mitwirkung ihres Umfelds gut funktionieren, gehört die Förderung der Mütter dazu: ihre Alphabetisierung und eine praktische handwerkliche Ausbildung.

Kinder in Not

Gesundheit

Wir bilden medizinische Betreuerinnen aus und erstellen Gesundheitszentren. Wegen Mangelernährung oder fehlender medizinischer Versorgung sterben jedes Jahr mehr als fünf Millionen Kinder weltweit vor ihrem fünften Geburtstag. 

In Entwicklungsländern gibt es vielerorts keine medizinische Versorgung. Was im Westen problemlos behandelt werden kann und als Bagatelle gilt, verläuft in unterversorgten Gebieten oftmals tödlich. Hunger, Wassermangel und prekäre hygienische Verhältnisse begünstigen ausserdem die Verbreitung von Krankheiten. Kleinkinder sind in besonderem Mass vom Hunger bedroht, grössere Kinder leiden als Folge des Hungers oft unter chronischen Krankheiten und einer verlangsamten Entwicklung.

Damit Krankheiten, Verletzungen, Tierbisse, Schwangerschaften und Geburten medizinisch betreut und behandelt werden können, baut KINDER IN NOT Gesundheitszentren und Kinderspitäler und bildet medizinische Betreuerinnen aus.

Kinder in Not

Förderung für Mütter

Wir leisten den Frauen Starthilfe für kleine Betriebe als Zusatzeinkommen. Armut trifft Frauen am stärksten - und damit die Kinder. Sechs von zehn der ärmsten Menschen der Welt sind Frauen. Sie machen 50 Prozent der Weltbevölkerung aus, aber besitzen nur ein Prozent des Wohlstands.

Mütter sorgen sich traditionellerweise für die Familie, bestellen das Land, beschaffen Wasser, bereiten Mahlzeiten, kümmern sich um die Kinder und, wenn es geht, um schulische Dinge. Die Stellung der Mütter steht aber oft im Kontrast zum wesentlichen Beitrag, den sie für die Gemeinschaft und ihre Kinder leisten. Noch immer ist die Mehrheit der Analphabeten weiblich, noch immer gehen mehr Knaben zur Schule als Mädchen. Die meisten Frauen in Entwicklungsländern verdienen wenig oder beziehen keinen Lohn, was ihre Stellung weiter schwächt.

Der Aufbau von Frauenfähigkeiten und die Beseitigung von Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sind entscheidende Faktoren, die es Frauen ermöglichen, ihr Leben und das ihrer Familien und Gemeinschaften zu verändern.

KINDER IN NOT unterstützt und fördert Mütter. Alphabetisierungszentren und Schulungsprogramme stehen ihnen offen. In Gesundheitsstationen werden Mütter medizinisch betreut, über Familienplanung und Säuglingspflege orientiert. Technische Geräte wie Mühlen entlasten sie von aufreibenden Arbeiten. Einzelne Projekte vermitteln ihnen Wissen über ein bestimmtes Handwerk und leisten den Frauen Starthilfe für kleine Betriebe, die ihnen ein Einkommen neben der Landwirtschaft sichern.